Montag, 29. Juli 2013

Alaska – Land of the midnight sun – Part 1



Tour-Verlauf

Am ersten Abend war das Welcome-Meeting im Hotel und man musterte die Mitreisenden: Tara und Kirby (Australien), Sarah (Kanada), Beatrice, Susanne (Deutschland), Diddy, Susan, Bob und Ruby (allesamt pensioniert!, USA), Mary-Beth und Mark (auch USA), Florence (Schweiz) und schließlich Ben unser Guide aus Kentucky. Anfangs dachte ich, ohje jetz haben wir auch ein paar Rentner dabei, es sollte sich aber herausstellen, dass die vier zum einen noch ziemlich fit sind und ausgesprochen trinkfest ;P

Tag 1: Anchorage nach Homer
Homer ist bekannt als der beste Ort um Heilbutt-Fischen zu gehen. Entsprechend ist alles aufs Fischen ausgelegt, kleine Fischcharter, Shops die den gefangenen Fisch für dich filetieren und einfrieren und es gibt sogar die Möglichkeit den Fisch direkt nach dem Fangen zu verschicken (Deutschland war dann aber doch ein bisschen weit...). Nach dem „Wie baue ich ein Zelt schnell und windsicher auf-Workshop“ und ein paar Camp-Tachos ging es noch eine urige Fischerkneipe (Salty Dawg) auf ein Bierchen.



Auch Frauen gehen Angeln ;)!!
The Salty Dawg Saloon


Tag 2: Homer
Wenn ich schon mal hier bin muss ich auch mal fischen gehen hab ich mir gedacht und so bin ich mit den 4 rüstigen Rentnern mit einem Fischerboot raus aufs offene Meer gefahren. Ja..., nachdem ich mich dann das dritte mal übergeben hatte konnte es auch endlich losgehen mit Heilbutt angeln ;) Heilbutt schwimmt ganz unten am Meeresgrund, heißt man muss ein Gewicht (ca. 1kg) an die Angel machen um den Köder (ein lecker aussehender Fischkopf) ganz nach unten zu kriegen und dann wartet man. Wenn endlich einer angebissen hat, heißt es kurbeln, kurbeln, kurbeln und das ist nicht nur megaanstrengend sondern dauert auch gefühlt 5 Minuten (es sind immerhin 30m die man wieder reinkurbeln muss). Der Weltrekord für Heilbutt liegt übrigens bei 224 kg! Wenn der Fisch kurz vor der Oberfläche ist schreit man „Color“ und jemand kommt und holt den Fisch raus, markiert ihn mit einer großen Sicherheitsnadel mit einer Nummer drauf, kurz das Messer in den Kopf und ab in einen großen Tank und weiter geht’s bis jeder 2 hat. Auf dem Rückweg werden die Fische filetiert und jeder kriegt eine Tüte mit seinem Fisch. Die Amis haben ihren Fisch zu Freunden in die USA geschickt, meinen gab’s dann zum Abendessen! Oh mein Gott war der lecker.



Unser Campingplatz



Unser Fischcharter-Boot

Höher hätte ich's nicht halten können, die Brocken waren verdammt schwer!



Tag 3: Seward
Nach 3 Stunden Fahrt kamen wir in Seward an und haben eine 5-stündige Wildlife-Cruise gemacht (diesmal wars Gott sei Dank ein großes Schiff und keine Wellen). Wir haben Seeotter, Robben, Adler, Papageitaucher und sogar einen Buckelwal gesehen. Mit dem Wetter hatten wir auch wieder richtig Glück, der Tourguide meinte dass er in 8 Jahren noch nie so schönes Wetter auf der Fahrt hatte. Danach hieß es wieder Zelte aufbauen und Würstchen überm Feuer grillen für die Hot dogs. Und dann sitzt man gemütlich um das Lagerfeuer (nicht dass man eines gebraucht hätte denn es war warm und hell) und fragt sich warum man so müde ist, schaut auf die Uhr und sieht dass es ja schon halb 12 ist... Selbst in den 4 Stunden in denen es „Nacht“ ist, kann man ohne Probleme ohne Taschenlampe aufs Klo gehen (find ich gut!).




Papageientaucher (Pfuffin)
Der Typ im links im Hintergrund ist war unser Guide (Ben)


Tag 4: Seward
Ein Teil (unter anderem die 4 Rentner) ist zum Exit Gletscher raufgelaufen (8 Stunden, 1000 Höhenmeter). Ich hätte die Wanderung eigentlich auch gern gemacht, aber 3 Stunden steil bergab laufen hätte mein Knie glaub ich nicht ganz mitgemacht :/ So bin ich mit ein paar anderen ins Sea life Center und anschließend sind wir in Seward bisschen rumgelaufen und haben ein Cafe gesucht. Einen guten Kaffee zu bekommen war am Anfang eine kleine Herausforderung (bei Starbuck’s weiß ich ja mittlerweile was ich bestellen muss: „3-shot tall nonfat extra hot extra foam no water Chai Tea Latte2 oder einen „Nonfat tall cappuchino“, aber in den kleinen süßen Coffeeshops hier hat man die Wahl zwischen Drip (eigentlich der normale Filterkaffee und wie der Name schon impliziert, eher dünn) oder Americano (Kaffee aus der halbautomatischen italienischen Kaffeemaschine mit ein bisschen Wasser gestreckt -> definitiv die bessere Wahl!)




Exit-Gletscher





Tag 5: Seward / Valdez
Nach einem richtigen herzhaften amerikanischen Frühstück mit bacon, eggs, hashbrowns und sausages geht’s in Richtung Whittier. Dort geht’s auf die Fähre über den Golf von Alaska bis Prince William Sound. Die Überfahrt dauert 6 Stunden aber es gibt viel zu sehn, Eisblöcke die im Wasser treiben, Seeotter, Seelöwen, Adler uvm. Und da es mal wieder ein supersonniger Tag war auch die Möglichkeit sich ein bisschen an Deck zu sonnen ;) In Valdez angekommen heißt es wieder Zelte aufbauen und Abendessen kochen (Uncle Ben’s famous Chili).

Info am Rande: Ende des 19. Jahrhunderts wurde Valdez als Hafen für die nach Alaska drängenden Goldsucher angelegt.




Tag 6: Valdez / McCarthy
Da es hieß dass wir die nächsten 3 Tage keine Möglichkeit zum Duschen haben werden, hat morgens jeder noch mal extralang geduscht und dann ging es auch schon weiter nach McCarthy, laut unserem Guide das „real Alaska“. Und er hatte Recht, ich bin mir nicht mal sicher ob das überhaupt ein Campingplatz war auf dem wir da waren ;) Es gab eigentlich nur ein Plumpsklo und das sah irgendwie gefährlich aus (siehe Bild). Wir haben die Zelte direkt am Fluss aufgebaut und sind dann 5 Meilen in das Dorf Kennicott gefahren. Ich bin dann mit ein paar Leute zu einer alten Miene gelaufen (ca. 3 Stunden hin und zurück) aber auf dem Rückweg hat es uns dermaßen abgeregnet, meine Socken waren kitschnass. Da wir eh noch auf einen Drink in „Golden Saloon“ wollten hab ich da die Gelegenheit ergriffen und meine Schuhe und Socken unter dem Handtrockner da getrocknet J Abends war dann wieder, Esssen kochen & Lagerfeuer. Also mich wunderts ja echt nicht mehr dass die Amis alle so dick sind, die grillen nicht einfach ein paar Marshmellows am Lagerfeuer, nein die packen ihr Marshmellow in zwei Cracker und ein Stück Schokolade und schmelzen das am Feuer zusammen, das nennt sich dann Smores... :P

Info am Rande: Als um 1900 in der Nähe McCarthys Kupfer entdeckt und von der Kennecott Mining Company die Bergwerksstadt Kennicott gegründet wurde, in der Alkoholausschank und Prostitution verboten waren, wuchs McCarthy schnell zu einer Stadt mit Bars und Bordellen. Die Einwohnerzahl stieg bis auf 800. Als 1938 die Kupferminen erschöpft waren und die Förderung und die Zugverbindung eingestellt wurden, wurde McCarthy langsam zur Geisterstadt. Erst in den 1970ern, als die Region um Kennicott touristisch erschlossen wurde, siedelten sich wieder Menschen in der Stadt an.

Man kann's nicht gut erkennen aber das Klohäuschen hängt halb über der Klippe...

Kennicott Miene



The Golden Saloon (die einzige Kneipe weit und breit)


Part 2 folgt bald ;)

Sonntag, 14. Juli 2013

Die ersten 4 Tage in Anchorage


Zunächst einmal ein paar Fakten zu Alaska à la „Unnützes Wissen“:
  • 1959 wurde Alaska der 49. Bundesstaat der USA
  • Der Name Alaska kommt vom eskimo-aleutischen Begriff „alyeska“ = großes Land (Alaska ist 4,8 mal größer als Deutschland)
  • Der höchste Berg ist der Mount McKinley (6194m)
Und das wichtigste zum Schluss ;)
  • Der offizielle Vogel ist das Moorschneehuhn



So nun aber zu den ersten 4 Tagen in Anchorage: 

„Reeindeer dog & Captain Cook“

Erster Tag, erster Stop: natürlich Visitor Center ;) Übrigens mein erstes Visitor Center bei dem die Tasche geröngt wurde wie am Flughafen und man solche Schilder findet:

Das untere Bild ist übrigens ein "Ulu" (Eskimo-Messer)

Ich wollte eigentlich nur kurz ein paar Infobroschüren holen, im Endeffekt hab ich den halben Nachmittag dort verbracht, weil es ein kleines Kino gab in dem alle halbe Stunde ein anderer Film lief über Bären, die Nordlichter usw. Gerade als ich das Center verlassen wollte kündigte eine als Seefahrer verkleidete Frau die kostenlose „Captain Cook Walking Tour“ an. Ok, dann laufen wir halt da auch noch mit.... War sehr interessant, unter anderem weiß ich jetz, dass Captain Cook der erste war, der Sauerkraut an Bord hatte (zur Bekämpfung von Skorbut). Aber auch wenn Sauerkraut viel Vitamin C hat und ich aus Bayern bin – ich mags trotzdem nicht :P

Etwas hungrig von der Walking Tour hab ich mir erstmal einen Reindeer Hot dog gegönnt. War wirklich lecker,  schmeckt ein bisschen wie Rosswurst...


Ein bisschen Jetlag geplagt bin allerdings früh ins Bett. Am nächsten Tag hab ich meine Zimmerkollegin  (die seit einer Woche fast jeden Tag wandern war) gefragt ob sie mich mal mitnimmt. Sie meinte, dass sie heute nur eine Erholungswanderung macht und dass ich gerne mitkommen kann. Ja, die „Erholungswanderung“ sah dann so aus, 3 Stunden steil bergauf auf teils nicht wirklich erkennbarem Weg, aber die Aussicht war atemberaubend!






Die Leute gehen hier teilweise bis 11 Uhr abends wandern, kein Wunder, es ist ja auch bis fast Mitternacht hell (und um 4 Uhr geht die Sonne übrigens dann auch schon wieder auf).

Am nächsten Tag hab ich mir ein Fahrrad ausgeliehen und bin den Coastal Trail (35 km) gefahren und hab doch glatt ein paar Elche gesehen am Wegrand, bin richtig erschrocken als ich den ersten gesehn hab ;)





Blick auf Anchorage aufm Rückweg

Morgen startet dann die 14-tägige Tour, bin schon sehr gespannt, hoffe das Wetter bleibt so gut (ca. 25 Grad und Sonnenschein). Da ich wahrscheinlich nicht wirklich Internet haben werde, meld ich mich in 14 Tagen wieder ;)

Donnerstag, 11. Juli 2013

Hallo zusammen,

nach einem wunderschönen Hochzeitswochenende geht’s heute tatsächlich los! Ich bin megaaufgeregt und hab’s glaub ich immer noch nicht so wirklich realisiert.



Erste Station ist Anchorage, Alaska. Dort hab ich erst mal 3 Tage um mich zu aklimatisieren mir einen Schlafsack (bei der Tour die am Samstag startet werden wir nämlich im Zelt schlafen, hoffentlich wird’s nicht zu kalt!) zu organisieren, evtl. ne SIM-Karte etc. Der Jetlag fällt hoffentlich auch nicht so schlimm aus.

Wollte mich noch bei allen bedanken die mir die letzten Tage noch geschrieben haben, ich wird euch alle echt vermissen und freu mich schon euch Ende des Jahres wieder zu sehn! Hier aber erst mal ein paar Fotos von der Hochzeit bevor’s dann bald mit den ersten Kanadabildern losgeht:

Silvi mit ihrer Taufpatin und deren Töchter und ich ;)

Der stolze Brautvater und die Trauzeugin

Bootsfahrt nach der Trauung auf dem Baldeneysee